Kategorie „Nationale Jugendarbeit“ 2016

Hauptpreis

Luteracher Bänkle (Vorarlberg)

Jugendliche auf einer BankDas Luteracher Bänkle ist ein Projekt zur Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum und zur gemeinsamen Belebung von Lauterach mit den Zielen, die Lebensqualität und das Zusammenleben zu verbessern. Die Idee der Luteracher Bänkle ist ganz simpel und gerade darum genial:

Die Luteracher Bänkle gleichen einer Schubkarre und sind mobil einsetzbar. Die Bänkle werden von Menschen aus der Bevölkerung gebaut, können ganz nach Bedarf mobil weitergeschoben werden und können so von allen Bevölkerungsgruppen genau dort eingesetzt werden, wo sie gerade von Nutzen sind. Die Bänkle sind flexibel, mobil, fördern das Zusammenkommen und den Austausch und gehören allen. Die Luteracher Bänkle sollen den Diskurs über die gemeinsame Nutzung des öffentlichen Raums anregen. Das Projekt wird von der Offenen Jugendarbeit Lauterach in Kooperation mit weiteren sozialen Einrichtungen in Lauterach umgesetzt.

SchülerInnen der Polytechnischen Schule Lauterach „Schule und Fabrik“ erstellen im Werkunterricht die Bausätze für die Luteracher Bänkle. Bei einem öffentlichen „Luteracher Bänkletag“ wurden die Bänkle im öffentlichen Raum mit Menschen aus der Bevölkerung gemeinsam gebaut und an einen Ausgangsort gebracht. Von dort aus sind die Bänkle nun mobil im Gemeindegebiet unterwegs und von allen Personen flexibel einsetzbar. Das Projekt wurde von Filmemacher Ulrich Schwendinger begleitet und ein Film, in dem sich das Bänkle selber vorstellt, entstand.

Anerkennungspreise

Jugend am Wort (Steiermark)

GruppenfotoDas Projekt „Jugend am Wort“ bietet allen Jugendlichen zwischen 14 und 30 Jahren die Möglichkeit ihre Meinung bzw. ihre Wünsche für die Marktgemeinde Birkfeld einbringen zu können und ermöglicht somit einen direkten Draht zur Gemeinde und eine aktive Mitgestaltung. Zwei bis drei Mal im Jahr treffen sich die Jugendlichen der Marktgemeinde Birkfeld und sammeln zu aktuellen Diskussionspunkten im Gemeinderat und den zugehörigen Ausschüssen Ideen. Beispiele sind die Infrastruktur oder die Parkplatz-Situation am Hauptplatz: Welche Lösungsvorschläge haben die Jugendlichen? Was fehlt im Kulturangeboten? Wie kann die Attraktivität der Wanderwege gesteigert werden? Im Jugend-Ausschuss wurde auch über eine fehlende Disco gesprochen: Was würden sich die Jugendlichen hier seitens der Gemeinde wünschen? Die aktuellen Themen werden im Gemeinderat eingesammelt und dann in der Einladung an die Jugendlichen angekündigt. Zusätzlich werden von Seiten der Gemeinde Informationsinputs gegeben, die einen Beitrag zur Bildung der Jugendlichen leisten. Einige interessante Fragen wurden bereits behandelt: Welche Ausschüsse gibt es in der Marktgemeinde? Wie funktioniert das Abfallsystem und gibt es besondere Zielsetzungen, um dessen Effizienz zu steigern und somit Kosten zu minimieren? Wie setzt sich der Gemeindehaushalt zusammen? Welche Wirtschaftsbetriebe gibt es und welche Möglichkeiten bieten sie den Jugendlichen in der Region? Des Weiteren steht bei jeder Veranstaltung eine Fragestunde an den Bürgermeister am Programm. „Jugend am Wort“ soll die Jugendlichen zur aktiven Mitarbeit in der Gemeinde und in gesellschaftspolitischen Belangen motivieren und so zur Stärkung des ländlichen Raums beitragen.

Als Veranstaltungsorte werden immer besondere Plätze in der Marktgemeinde Birkfeld gewählt. Dies können sowohl Sehenswürdigkeiten als auch wichtige und interessante Wirtschaftsstandorte oder bekannte Ausflugsziele sein. Die drei abgehaltenen „Jugend am Wort“-Veranstaltungen waren im Schloss Frondsberg, bei der Firma C&D Foods und in den Altstoffsammelzentren. Dabei können die Jugendlichen ihre Heimat besser kennenlernen, mitgestalten und so für sich die Lebensqualität steigern. Vor allem soll die gesellschaftspolitische Meinung der Jugendlichen ins Licht gerückt und gestärkt werden. Auf den Einladungen zu den Jugendforen werden diese Aspekte konkret hervorgehoben.

z6 Kulturproduktionen (Tirol)

Jugendliche beim TischfußballspielenZ6 Kulturproduktionen ist ein partizipativ angelegtes Kulturprojekt mit dem Ziel einen für Jugendliche leicht zugänglichen Kulturort zu schaffen. Angebote werden entlang der Interessen, Zeitstruktur aber auch dem Nutzungsverhalten von Jugendlichen geplant. So werden Workshops angeboten, die weder eine Anmeldung noch eine permanente Anwesenheit voraussetzen. Mit einem vielfältigen Programm – Kochen, HIP-HOP-Café, Deutschkursen, Ausstellungen, Beatbox-Kitchen, Breakdance, Jamsessions, Graffiti- oder Siebdruckworkshops – wollen wir Jugendliche begeistern, ihre Talente fördern und ihre Fähigkeiten neu kontextualisieren. Probe- bzw. Trainingsräume sind unkompliziert und gratis zugänglich. Mit z6 Kulturproduktionen werden aber auch Kunsttechniken vermittelt, Ausdrucksformen für Ideen und Realitäten entwickelt und Raum für Auseinandersetzung, Reflexion wie Diskussion geschaffen. Die Bedeutung von z6 Kulturproduktionen liegt, neben der Fokussierung auf Stärken und Ressourcen, im Wahrnehmen von exklusionsgefährdeten Jugendlichen als Produzent*innen von Kunst und Kultur. Eine Auseinandersetzung zwischen Individuum und Gesellschaft braucht Öffentlichkeit, die wir zum einen über Events wie der „Streetparty z6“ oder Rapsoz!al erreichen, zum anderen aber verfügen wir mit Radio z6 über ein Medium, mit dem wir Produktionen aus dem z6 besprechen und veröffentlichen können. z6 Kulturproduktionen eröffnet nicht nur einen Kulturort, sondern ermöglicht Partizipation und eröffnet einen Ort für demokratisches Lernen.

72 Stunden ohne Kompromiss (Österreichweit)

Gruppenfoto durch Bilderrahmen„72 Stunden ohne Kompromiss“ ist Österreichs größte Jugendsozialaktion, bei der sich tausende Jugendliche in ca. 350 Einzelaktionen 72 Stunden lang für einen sozialen Zweck engagieren. 2016 werden bis zu 5.000 TeilnehmerInnen erwartet. Von 19.-22. Oktober 2016 findet die Aktion bereits zum 8. Mal statt.

Ziel der Aktion ist es, jungen Menschen die Chance zu geben, sich dort, wo Hilfe nötig ist, auf sinnvolle Art und Weise für eine bessere Gesellschaft einzusetzen.  Gleichzeitig soll die Sozialaktion zeigen, was in Jugendlichen steckt und die jungen Menschen und ihr soziales Engagement in den Mittelpunkt stellen.

Das Besondere an „72 Stunden ohne Kompromiss“ ist, dass Jugendliche die Möglichkeit haben, gemeinsam mit uns neue Erfahrungsräume zu erschließen und in für sie ungewöhnliche Lebenswelten einzutauchen. Die Jugendlichen erleben durch die Bewältigung der gestellten Aufgaben ganz konkret, dass ihr Handeln etwas bewirkt, dass jede und jeder die Welt ein klein wenig verbessern kann.

2016 geht es bei „72 Stunden ohne Kompromiss“ speziell um die Vielfalt des Lebens. Weil es an so vielen Orten und in so vielen Leben in unserem Land soziales Engagement braucht und Solidarität gerade heute enorm wichtig ist! Sei es Einrichtungen barrierefrei umgestalten, gemeinsam mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen kochen, eine Jugendnotschlafstelle unterstützen, Feste für SeniorInnen oder ein interkulturelles Fußballturnier veranstalten: Die Begegnungen mit oftmals benachteiligten oder sozial isolierten Personenkreisen sowie die unterschiedlichsten Erfahrungen, die die Jugendlichen während des Projekts machen, wirken über die Aktion hinaus in den TeilnehmerInnen nachhaltig fort und eröffnen ihnen neue Sichtweisen auf ihre Umwelt.

72 Stunden ohne Kompromiss ist ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3.

Jugendteams im aha (Vorarlberg)

Fest im GartenJugendliche aktiv in die Gestaltung und Weiterentwicklung des aha, dem Jugendinformationszentrum Vorarlberg, mit einbeziehen und gewährleisten, dass Informationen und Angebote für Jugendliche relevant sind – das ist die Idee hinter den Jugendteams. Die mit Vorarlberger Jugendlichen entwickelten Teams übernehmen unterschiedliche Aufgaben im aha und sind in die Organisationsstruktur voll eingebunden.

So informieren etwa die Mitglieder des Info-Team in Schulen über aktuelle Themen im aha und geben den MitarbeiterInnen des aha wichtigen Input über Themen, Wünsche und Bedürfnisse, die ihre MitschülerInnen beschäftigen. So ermöglicht das Engagement der Jugendlichen im Info-Team dem aha aktuelle Themen aufzugreifen. Eine andere Möglichkeit im aha mitzuarbeiten ist das Multimediateam. Jugendliche machen Fotos und Videos, führen Interviews und gestalten digitale und Printprodukte. Sie erhalten durch ihre Tätigkeiten einen Einblick in den Berufsalltag und sammeln Erfahrungen in verschiedenen Bereichen des Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit. Gleichzeitig haben die MitarbeiterInnen des aha die Möglichkeit mehr über neue Trends in der (digitalen) Kommunikation zu erfahren oder Feedback zu den Angeboten des aha einzuholen.

Weitere Möglichkeit sich in das aha einzubringen sind das Moderationsteam bei dem Jugendlichen Veranstaltungen moderieren oder die EFD-MentorInnen und Freizeitteam, das Freiwillige des EFD begleitet.
Insgesamt haben im Schuljahr 2015/16 50 Jugendliche in den folgenden Teams und an der Gestaltung des aha mitgewirkt:

  • EFD-MentorInnen und Freizeitteam
  • Info-Team
  • Moderationsteam
  • Multimediateam
Jugendliche bei der Preisverleihung auf der Bühne